Über die IGF

Forschungsvereinigungen müssen für die Antragstellung im Rahmen der IGF autorisiert sein. Noch nicht autorisierte Forschungsvereinigungen können einen Antrag auf Autorisierung im Förderprogramm Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) stellen, wenn die Kriterien gemäß der Anlage Förderrichtline erfüllt sind.

Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist ein europaweit einzigartiges, themenoffenes und vorwettbewerbliches Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen einfachen Zugang zu praxisorientierter Forschung ermöglicht.

Eine Kurzdarstellung veranschaulicht den Prozess von der Idee bis zur Veröffentlichung des Forschungsergebnisses.

Hier finden Sie eine Übersicht aller IGF-Forschungsvereinigungen.

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Mit den Mitteln der IGF werden im transnationalen Netzwerk CORNET auch Projekte gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern durchgeführt ...

Geförderte Projekte

Ein kleiner Ausschnitt der bisher rund 12000 geförderten Projekte bietet einen Einblick in die Vielfalt der Forschungsthemen.

Die Projektdatenbank der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) umfasst rund 12000 abgeschlossene und laufende IGF-Vorhaben seit dem Jahr 1995 und wird regelmäßig aktualisiert.

Service
FAQ

LeSoDent: Interaktive Lernsoftware in der Zahntechnik für größere Patientenzufriedenheit

Gesunde Zähne und Dentalhygiene gehören zum Aufgabenbereich von Zahnärztinnen und Zahnärzten. Für die Korrektur von Fehlstellungen sind die Disziplinen Kieferorthopädie und -chirurgie zuständig. Ein wichtiger, nach außen oft nicht sichtbarer Bereich innerhalb der Dentalbranche liegt im Handwerk. Zahntechnikerinnen und Zahntechniker arbeiten präzise und detailreich an Implantaten, Prothesen, korrigierenden Geräten sowie Modellen und tragen damit wesentlich zur Wiederherstellung der Mundgesundheit und Ästhetik bei. Genauigkeit und Sorgfalt aufgrund individueller Patientenanforderungen sind genauso Voraussetzung wie die fortlaufende Anpassung an neue Technologien. Darüber hinaus sind sie oft mit sehr herausfordernden Tätigkeiten konfrontiert, wie z.B. der Herstellung keramisch verblendeter Frontzahnkronen, die nicht nur werkstoffkundliches Wissen voraussetzen, sondern auch viel Übung und Fingerspitzengefühl verlangen. Dieses spezielle Handwerk zu perfektionieren, gelingt meist erst nach mehreren Berufsjahren. Um die Auswirkungen der Verarbeitung von Verblendmassen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften auf das Ergebnis einer Restauration zu verstehen und das Erscheinungsbild prognostizieren zu können, wären tiefgreifende physikalische Kenntnisse erforderlich. Dies würde den Rahmen der Zahntechnikerausbildung sprengen.

Forschende haben nun im Rahmen eines IGF-Vorhabens einen interaktiven Lern- und Lehrarbeitsplatz entwickelt. An diesem können praktische Arbeiten zur manuellen keramischen Verblendung von Frontzahnkronen mit innovativen Simulationsverfahren, adaptiv nach Wissensstand der Lernenden ergänzt und erweitert werden.

Bildschirmfoto von Zahntechnik-Software

© GFaI e.V.

Ziel des Vorhabens war es, die Zahntechniker-Ausbildung zu verbessern und zu objektivieren. So können Keramikverblendungen erzielt werden, die weniger Reklamationen verursachen und bessere ästhetische Ergebnisse hervorbringen.

Der zahntechnische Lern- und Lehrarbeitsplatz besteht aus einer Software, die praktische und theoretische Inhalte sowie Modelle und Referenzrestaurationen zum keramischen Verblenden beinhaltet. Mit der Software können virtuelle und praktische 3D-Restaurationsmodelle und deren Farbdarstellung basierend auf der sogenannten „Monte-Carlo Simulation“ dargestellt und verändert werden – einem mathematischen Verfahren, das zur Schätzung der möglichen Ergebnisse eines ungewissen Ereignisses verwendet wird. Angehenden Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern ermöglicht sie Erfahrungen in der virtuellen und manuellen keramischen Verblendung von Frontzahnkronen zu sammeln und Verblendmassen auf das Erscheinungsbild einer Restauration besser zu verstehen. Ein effizientes und individuelles Lernen ist durch die Lernsoftware gesichert. Kombinierte Farbwert- und 3D-Messungen dienen der Anleitung, Kontrolle und Ergebnisdarstellung. Dies ermöglicht eine objektive Bewertung der verblendeten Restaurationen und Feedback zum Verbesserungspotential.

Höhere Patientenzufriedenheit durch softwaregestützte Herstellungsprozesse

Mit diesen Innovationen wird ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung der Qualität in der Zahntechnik -Ausbildung und zur Optimierung der Herstellungsprozesse von Restaurationen geleistet. Nicht nur Bildungsinstitutionen können ihre Ausbildungsprogramme effizienter gestalten und eine höhere Qualitätsstufe in der Zahntechnik-Ausbildung erreichen. Auch Hersteller keramischer Verblendmassen können die innovativen Schulungsmethoden und Simulationsverfahren einsetzen und zusätzlich Schulungen anbieten. Von dem Programm profitieren aber auch Dentallabore und industrielle Keramik- und Gerüstwerkstoffhersteller etwa durch die Möglichkeiten für den Einsatz neuer Materialien und Technologien. Langfristig kann die Lernsoftware zu einer höheren Zufriedenheit bei betroffenen Patientinnen und Patienten führen. Das vorwettbewerbliche Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit den Mitteln der IGF gefördert.